Als Gynäkomastie (echte Gynäkomastie) wird eine über die Norm vergrößerte Brustdrüse beim Mann bezeichnet. Die Pseudogynäkomastie (unechte Gynäkomastie, Lipomastie) bezeichnet die Vergrößerung der männlichen Brust durch Fettansammlungen ohne das die Brustdrüse vergrößert ist. Häufig liegt auch ein Mischtyp vor.
Die Ursachen für eine echte Gynäkomastie sind wenig bekannt, wichtig ist, sicher zu unterscheiden, ob eine ernsthafte Erkrankung die Ursache ist, oder lediglich eine Normvariante vorliegt. Die Diagnose einer Normvariante darf nur dann gestellt werden, nachdem krankhafte Ursachen definitiv ausgeschlossen werden können (weibliche Hormone, Nieren- und Lebererkrankungen, Medikamentennebenwirkungen und genetische Ursachen).
Eine Gynäkomastie kann ein- oder beidseitig auftreten, kann beschwerdefrei aber auch mit Schmerzen und Spannungsgefühlen in der Brust verbunden sein. Eine häufige Normvariante ist die Pubertätsgynäkomastie, die bei den Jugendlichen zu erheblichen seelischen Belastungen führen kann. Sie tritt bei ca. 60 % der Jungen in der Pubertät auf, bildet sich meist innerhalb von 2 bis 3 Jahren zurück. Selten bildet sie sich nicht spontan zurück und bleibt bestehen.
Wichtig ist die Abklärung der Ursache bevor eine weitere Behandlung durchgeführt wird. Die Operation behandelt lediglich das Symptom, nicht aber die Ursache. Sollten konservativen Therapien bei der Gynäkomastie nicht anschlagen, kann durch eine Operation die Männerbrust verkleinert (subkutane Mastektomie) werden.
Bei der echten Gynäkomastie wird die Brustdrüse operativ entfernt. In Ausnahmefällen kann auch eine Verkleinerung des Brustwarzenhofes sowie eine Straffung der Brust erforderlich sein.
Bei der unechte Gynäkomastie wir überschüssiges Fettgewebe mit Hilfe der Liposuktion (Fettabsaugung) entfernt. Liegt ein starker Überschuss an Haut vor, kann auch eine operative Straffung der Brust erfolgen.